Pairing: Genuss in Kombination Teil 7

Habanos treffen auf schottische Experimentierfreude

Wir möchten Sie zu einem Besuch in die „Edradour Destillerie“ in die schottischen Highlands einladen. Zweifelsfrei handelt es sich hierbei um eine ganz besondere Adresse unter den Whiskybrennereien Schottlands. Gut versteckt im Herzen der schottischen Grafschaft Perthshire blickt dieses Schmuckstück auf eine beinahe 200-jährige Geschichte zurück. Hervorgegangen ist die Destillerie ursprünglich aus einer von Farmern betriebenen Schwarz¬¬brennerei. Sie wurde Dank des im Jahre 1823 verabschiedeten „Excise Act“, der die Lizensierung der Whisky-Produktion förderte, im Jahr 1825 in die Legalität geführt. So begann unter dem Namen „Glenforres Distillery“ eine abwechslungsreiche Firmen¬¬geschichte, in der sogar die New Yorker Mafia ein eigenes Kapitel beigetragen hat. 
Seit dem Jahr 2002 befindet sich die „Edradour Destillerie“, einst die wahrscheinlich kleinste Whiskybrennerei Schottlands, im Besitz von Andrew Symington, der ebenfalls Chef des unabhängigen Abfüllers „Signatory Vintage“ ist. Daher erscheint es kaum verwunderlich, dass diese teils noch mit Original-Equipment aus dem 19. Jahrhundert arbeitende Destillerie ein unglaublich vielfältiges Sortiment an Original¬abfüllungen auf den Markt bringt. Denn Andrew Symingtons Experimentierfreude scheint schier unbegrenzt zu sein, wenn es darum geht, seine Whiskys in unterschiedlichen Fasstypen aus aller Welt bis zur Vollendung nachreifen zu lassen.  
Im Wesentlichen lässt sich das Sortiment der „Edradour Destillerie“ in zwei Segmente aufteilen. Da wären auf der einen Seite die nichttorfigen, aber dafür sehr fruchtbetonten Whiskys aus Bourbon- und Sherry¬fässern, die den Namen „Edradour“ tragen. Auf der anderen Seite befinden sich die torfig/rauch¬igen Qualitäten, die unter dem Namen „Ballechin“ auf den Markt gebracht werden. Das über Torfrauch getrocknete Malz, welches für den Ballechin-Whisky ver¬wendet wird, weist übrigens einen Torfgehalt von 50 ppm aus und macht diesen Whisky somit zu einem beliebten Mitspieler in der oberen Torfrauch-Liga.      
Sehen wir uns die berühmte Experimentierfreude des Mister Symington doch einmal etwas genauer an. 

Genuss in Kombination _ Edradour meets Habanos
EDRADOUR BALLECHIN DOUBLE MALT – DOUBLE CASK AGED 8 YEARS

Für so manchen Liebhaber des schottischen Lebenswassers könnte diese Etiketten-beschrif¬tung auf den ersten Blick durchaus irritierend sein, denn so etwas gibt es nicht alle Tage. Aber wenn man einen Schritt näher herangeht, ist das Konzept dieses außer¬gewöhnlichen Whiskys dann auch kein Hexenwerk mehr. Es handelt sich schlichtweg um die Cuvée aus einem Edradour Sherry Cask und drei Ballechin Bourbon Casks (jeweils aus dem Jahre 2013), die jedoch am Gaumen des Verkosters ein wahres Aromen-Feuerwerk entfacht. 
In der Kombination mit Cigarren macht dieser außergewöhnliche Schotte mit seinem bezaubernden Mix aus fruchtigem Sherry und torfigem Rauch eine bemerkens¬wert gute Figur. Am Gaumen zeigt sich ein Füllhorn von Eindrücken, die wunderbar in diese Jahreszeit passen: Kakao, Zimt, Nelken und Trockenfrüchte. Dieses Zusammenspiel macht dieses Destillat zu einem wunderbaren Pairing-Partner für mittelkräftige bis kräftige Cigarren, wie zum Beispiel einer Sancho Panza Belicosos, einer Bolivar Royal Coronas oder einer Montecristo No.2.
Wie bei allen Getränken ist auch bei pur zu genießenden Destillaten die Trinktemperatur entscheidend. Diese sollte weder zu kalt noch zu warm sein, und idealerweise bei einer Temperatur von 15-18 Grad Celsius liegen.  
Und nun viel Spaß beim Nachverkosten dieser genussvollen Kombinationen!

Genuss in Kombination _ Edradour meets Habanos

Spirituose: 
Edradour Ballechin Double Malt - Double Cask
Aged 8 Years

Cigarren:
Sancho Panza Belicosos
Bolivar Royal Coronas
Montecristo No.2

 

Text: Thomas Hammer