Qualitätskontrolle

Strikte Qualitätskontrollen begleiten fortwährend den gesamten Fertigungsprozess einer Habano. Zigarren, die nicht die erwünschte Qualität erreichen, sortiert man aus - sie werden keine Habanos.

Der Betriebsleiter (jefe de galera) beaufsichtigt ständig die Arbeit seiner Zigarrenroller. Supervisores, selbst Zigarrenroller mit großer Erfahrung, überprüfen zusätzlich die Arbeit der aus je 30 bis 40 Rollern bestehenden Abteilungen, die angewandten Techniken, die Fertigungsqualität und die Maßgenauigkeit. Die fertigen Zigarren werden in eine Holzkiste gelegt, die nach einer Seite hin offen ist (mini-roderos oder cajuelas). Mehrere mini-roderos wiederum stapelt man dann in größeren Boxen (roderos).

Qualitätskontrolle 1

Supervisores überprüfen die Arbeit der torcedores.

​Jeder mini-rodero ist mit der Nummer des torcedors versehen, der Marke und dem Format der Zigarre und dem Datum der Herstellung. Später werden die in den roderos befindlichen mini-roderos zur Qualitätskontrolle gebracht, wo Fachprüfer die Zigarren auf Gewicht, Länge, Durchmesser, Festigkeit, Herstellungsqualität und äußeres Aussehen prüfen und ganz besonders auf ein gleichmäßig gedehntes Deckblatt und den vorschriftsmäßigen Aufbau des Zigarrenkopfes achten.

Stichproben der Arbeit eines jeden torcedor werden regelmäßig entnommen und die Zigarren auf ihre innere Struktur und die Mischung hin überprüft. Ist die Arbeit eines torcedor nicht zufriedenstellend, werden ihm die Fehler von der Tagesquote abgezogen. Das Resultat dieser Kontrolle ist für die Zigarrenroller sehr wichtig, da sich ihr Gehalt nach der Anzahl der fehlerfrei abgenommenen Zigarren richtet. Anschließend folgen weitere Qualitätskontrollen, wenn die Habanos zur Farbauswahl kommen und noch bevor die Zigarren in ihre Kisten und Schachteln verpackt werden.

Verkostung einer fertigen Habano

Jede Fabrik hat ihre Verkoster- Gruppe (catadores), die sich täglich versammelt, um einige Zigarren zu probieren und sie entsprechend eines 6-Parameter-Punktesystems (Zugwiderstand, gleichmäßiger Abbrand, Aroma, Geschmack, Stärke und allgemeine Qualität der Zigarre) zu bewerten. In jeder Sitzung werden drei bis fünf Zigarrenformate (vitolas) verkostet. Bei Abweichungen vom normalen Charakter der Marke oder des Formats empfehlen die Verkoster die erforderlichen Anpassungen.

Qualitätskontrolle 2

Das Zugwiderstandsmessgerät überprüft den Luftdurchlass der Wickel, bevor das Deckblatt angebracht wird.

Die Verkoster stehen im Dienst der Comisión Nacional de Degustación (Nationale Verkostungskommission), die, als ein Teil des Tabakforschungsinstitutes, eng mit dem Regulierungsbeirat für die geschützte Herkunftsbezeichnung (D.O.P.) Habanos verbunden ist. Die Kommission ist für die Einhaltung der für alle Habanos festgelegten Mischungen (ligadas) verantwortlich. Von Zeit zu Zeit macht der Regulierungsbeirat stichprobenartige Untersuchungen bei der Qualitätskontrolle.

Ruhezeit

Nach der Herstellung der Habanos und vor der Verpackung in die Zigarrenkisten, werden die fertig-gestellten Habanos in einen besonderen Lagerraum, das escaparate, gebracht. Hier lässt man sie in Fächern ruhen, die mit dem Holz der spanischen Zeder verkleidet sind, damit sie die überschüssige Feuchtigkeit verlieren, die sie beim Rollen aufgenommen haben. Die klimatischen Bedingungen in diesem Lagerraum werden mit einer Temperatur von 16 bis 18ºC bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 65 und 70 Prozent konstant gehalten. Das ist erheblich kühler und trockener als das natürliche Klima auf Kuba. Nach einer Woche Ruhezeit sind die Zigarren zum Rauchen bereit - doch je länger sie an diesem Ort verbleiben, desto besser.

Das escaparate wird oft auch als Schatzkammer der Manufaktur bezeichnet. An diesem Ort wird der wahre Reichtum der Fabrik aufbewahrt.

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